„Baukunstbuffet“: Architektur zum Anbeißen
31.1.2022
Mit der Ausstellung „Baukunstbuffet“ präsentiert der Förderverein für das Baukunstarchiv NRW in Dortmund noch bis zum 6. März 2022 außergewöhnliche Architektur-Objekte: Gezeigt werden 60 aus Essbarem nachgebaute berühmte Kostbarkeiten der Baukunst. Hinter Installationen aus Bismarckheringen, Champignons, Knäckebrot, Petersilie und Bananen verbergen sich Meisterwerke der Baugeschichte wie der Parthenon in Athen, das Kolosseum in Rom sowie Ikonen der Moderne, beispielsweise Peter Neuferts „Haus X1“ in Köln oder Martin Krämers und Fritz Schupps „Schacht XII“ der Zeche Zollverein in Essen.
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Kunsthalle Bielefeld von Philip Johnson (1969) als Original (Foto: Architektur-Bildarchiv)
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... und in der Version von „Bauschmaus“ (Foto: Thomas Robbin, Bauschmaus)
Die insgesamt 60 gezeigten Arbeiten wurden von der Künstlergruppe „Bauschmaus“ (Katharina Empl, Marie-Jeannine Félix, Maximilian Huber, Susanne Huber und Andreas Wittmann) schmackhaft aus Genießbarem und teilweise entsprechenden Verpackungsmaterialien nachgebaut. Sie führen zu Bauwerken an unterschiedlichen Orten der Welt und zeigen komische, ironische aber auch poetische Ansichten bekannter Meisterwerke. „Unser konzeptioneller Ansatz zwingt zur Reduktion auf wesentliche Formen und Grundelemente des jeweiligen Bauwerks“, so Katharina Empl von der Künstlergruppe Bauschmaus. „Da niemand von uns Architektur studiert hat, nehmen wir dabei die Perspektive des Passanten bzw. der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung ein.“
Allerdings, so gut wie hier passt das Bonmot "Über Geschmack lässt sich streiten" selten: Denn so ganz unumstritten ist diese Aktion trotz zugegebener Originalität natürlich nicht, besonders nachdem mancher als Kind die Lektion lernen musste „Mit Essen spielt man nicht“. Was auch aktuell Gültigkeit hat, wenn man den steigenden Andrang zu den sozialen gemeinnützigen Hilfsorganisationen der "Tafel e. V." zu Grunde legt, die unter anderem mit dem Slogan werben „Essen, wo es hingehört“.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 6. März 2022 im Baukunstarchiv NRW, Ostwall 7, 44135 Dortmund .