Bauhauptgewerbe im Glanz der Konjunktur
10.1.2019
Dass die deutsche Bauwirtschaft eigentlich keinen Grund zur Klage hat, war aus vielerlei Branchenberichten heraus zu lesen. Jetzt bestätigt das statistische Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) den konjunkturellen Höhenflug, zumindest an Hand der Zahlen vom Oktober 2018. Danach waren in diesem Monat die Umsätze im Bauhauptgewerbe um 16,8 Prozent höher als im Oktober 2017. Noch höher sei die Zuwachsrate zuletzt im Januar 2018 gewesen (+21,2 Prozent), so die Statistiker. Allerdings ist diese Steigerung nicht allein auf mehr Produktivität, sondern auf die Verteuerung des Bauens zurück zu führen. So hat das Preisniveau für Bauleistungen deutlich über dem Niveau des Vorjahres gelegen. Das klingt durchaus plausibel, denn im Oktober 2018 waren laut Destatis im Bauhauptgewerbe nur 2,6 Prozent mehr Beschäftigte tätig als im Vorjahresmonat.
Bezahlt haben den Auftrieb die Bauherren. So hätten laut Wiesbadener Statistiker die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland im November 2018 um 4,8 Prozent über dem Stand im November 2017 gelegen. Das sei der stärkste Anstieg der Baupreise gegenüber dem Vorjahr seit November 2007 (+5,7 Prozent gegenüber November 2006) gewesen. Im August 2018 hatte der Preisanstieg im Jahresvergleich bei 4,6 Prozent gelegen.
Die Preise für Rohbauarbeiten an Wohngebäuden stiegen von November 2017 bis November 2018 um 5,7 Prozent. Den größten Anteil an den Rohbauarbeiten und auch am Gesamtindex für den Neubau von Wohngebäuden hatten die Betonarbeiten (+6,1 Prozent) und die Mauerarbeiten (+5,7 Prozent). Betonarbeiten sind gegenüber November 2017 um 6,1 Prozent teurer geworden, Mauerarbeiten um 5,7 Prozent.
Alle Wirtschaftszweige des Bauhauptgewerbes verbuchten Umsatzzuwächse im Vorjahresvergleich. Gewinner war im Jahresvergleich Oktober 2017 – Oktober 2018 eindeutig der Tiefbau mit +21,2 Prozent, der Hochbau legte um 12,4 Prozent zu.