Doch alles hat durchaus im wahrsten Sinne auch Schattenseiten. Denn während Segler die nächste Flaute fürchten, können schon wenige Tage Regenwetter ausgesprochen demotivierend sein. Die Rede ist von einer neuen Generation Solar betriebener Luxusjachten.
Hier hat die österreichische Werft Silent Yachts Trading GmbH ein markantes Zeichen gesetzt. Sie wollte Nachhaltigkeit aufs Wasser bringen und dank regenerativer Energien „E-Yachten“ (analog zum E-Auto) zur umweltfreundlichen Alternative für Wassersportler machen. Das Motto der Bootsbauer: Fossile Brennstoffe nein, Luxus ja. Denn die solarbetriebenen Katamarane gibt es in einer respektablen Größe ab 60 Fuß (ca. 18 Meter) und stehen, was Ausstattung und Materialqualität betrifft, konventionellen Luxusyachten in nichts nach. Im Oktober 2022 sollten die ersten elektrischen Yachten der neuesten Generation in See stechen.
Dieses Konzept der Yachtbauer könnte man unter dem Begriff „Luxstainability“ zusammenfassen, also eine Zusammensetzung aus Luxus und Nachhaltigkeit. Doch erfunden wurde der Begriff nicht im österreichischen Klagenfurt, sondern in der westfälischen Stadt Ahlen. Erfunden wurde er vielmehr von dem Sanitärhersteller Kaldewei, der damit im Herbst 2021 seine ersten Produkte aus CO2 reduziertem Stahl („Bluemint-Steel“) der Öffentlichkeit präsentierte.
Diese Wortkreation sollte eine zukunftsweisende Strategie innerhalb der gesamten Kaldewei-Produktion markieren.
So schien es nur konsequent, dass sich zwei Partner zusammengetan haben, die Nachhaltigkeit und CO2 Einsparung konsequent in den Fokus ihres Handelns stellen. Mit dem Ergebnis, dass Kaldeweis Waschtischschalten „Miena“ aus eben diesem umweltfreundlichen emaillierten Stahl erstmals vom sanitären Festland auf die sieben Weltmeere gelangen. Während Nachhaltigkeit für den Ahlener Hersteller ein entscheidender Faktor für modernes Baddesign ist, geht es für Designerin Juliana Miguel, die bei Silent-Yachts die kreative Leitung innehat, „um einen ganzheitlichen Ansatz in allen Bereichen, damit unsere Leidenschaft wirklich Hand in Hand mit der Natur funktioniert“. Doch so viel sollte man wissen: Um als Freizeit-Skipper derart emissionsfrei schippern zu können, sollte eine gewisse Basis an freiem Kapital zur Verfügung stehen.