Krisenstimmung auf deutschen Baustellen?

22.11.2022
Laut des Global Construction Monitor (GCM) des britischen Berufsverbandes von Immobilienfachleuten und Immobiliensachverständigen „Royal Institution of Chartered Surveyors“ (RICS) warten auf die deutsche Baubranche im kommenden Jahr erhebliche Probleme. Denn danach ist der Bautätigkeitsindex in Deutschland im dritten Quartal 2022 deutlich ins Negative auf ‑20 gefallen (Vorquartal +8), was nach Feststellung des Verbandes der schlechteste Wert in ganz Europa sei. Zwar würden weltweit einige Regionen trotz der allgemeinen globalen Entwicklung weiterhin einen soliden Anstieg der Bauauslastung verzeichnen, wobei sich insbesondere die Regionen Naher Osten und Afrika vom allgemeinen Trend abheben. Der Gesamtindex für die Bautätigkeit (CAI) allerdings sei im dritten Quartal 2022 auf +3 gesunken, nachdem er zuvor bei +12 gelegen hatte.

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Ebenfalls negative Werte des CAI wurden auch in Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden verzeichnet. Im Gegensatz dazu registrierte RICS in Großbritannien und Irland geringfügig positive CAI-Werte. Angesichts der Auswirkungen der höheren Zinssätze auf dem Wohnungsmarkt und der schwierigen Preisgestaltung in vielen Teilen der Welt sei es nicht überraschend, dass die Erwartungen im kommenden Jahr deutlich zurückgeschraubt wurden, so die Autoren der Untersuchung. Dieser Umschwung sei in Europa am deutlichsten zu erkennen, wo ein Rückgang des Arbeitsvolumens in den nächsten 12 Monaten prognostiziert wird. Betroffen davon sei insbesondere der private Wohnungsbau und der Gewerbebau. Hier zeige sich besonders für den privaten Wohnungsbau eine deutliche Trendwende im Vergleich zur relativ optimistischen Einschätzung zu Jahresbeginn. (Quelle: RICS)


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